"Heute bringe ich dich um."
Femizide an Frauen waren mir bekannt. Doch in welche Größenordnung wir uns in Deutschland bewegen, war mir bis zu diesem Buch nicht klar. Hier werden nicht nur Einzelschicksale vorgestellt, sondern auch die aktuelle Rechtsprechung sowie die Berichterstattung durch die Medien dargestellt. Kein einfaches Buch für den Nachttisch. Ich selbst lese es in kleinen Dosen, es schärft meinen Blick für ein Thema, welches erst in letzter Zeit vermehrt öffentlich besprochen wird.
"Ein kleiner Sprung nur aus dem Boot, ein Gefühl von Sieg, das rasch verblasst..."
Aus dem Norden stammend habe ich viel Zeit am Meer verbracht und mich gerne vor der Flut gegruselt. Oft stellte ich mir vor, wie es wäre auf einem der Rettungstürme, die ich bei Wattwanderungen sehen konnte, die Nacht zu verbringen. Und die Folge, in der das "Nesthäkchen" von der Flut überrascht wird, könnte ich wahrscheinlich heute noch mitsprechen.
In "Auflaufend Wasser" werden alle Horrorszenarien wahr, nur noch schlimmer. Denn der junge Tjark Evers verfehlt seine Insel an einem nebligen Wintermorgen und wird nicht am Strand, sondern auf einer vorgelagerten Sandbank abgesetzt. Die Flut kommt und die wenigen Stunden, die ihm bleiben, verbringt er mit Stift und Papier und ringt mit seinem Schicksal.
"Die vergessene Autorin"
Sommer 1940: Die deutsche Armee steht vor Paris. Voller Panik packen die Menschen ihre letzten Habseligkeit zusammen und fliehen. Angesichts der existentiellen Bedrohung zeigen sie ihren wahren Charakter.
Über 60 Jahre lag das Vermächtnis der französischen Starautorin in einem Koffer, bis es durch einen Zufall entdeckt wurde. Im französischen Original bereits 2004 erschienen, erreichte mich das Buch erst jetzt.
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